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Der moderne Alltag bringt viele unnatürliche Belastungen für Rücken, Schultern und Nacken, die längst auch schon bei Kindern und Jugendlichen zu mitunter starken Schmerzen führen.

Ergonomisch und dynamisch Sitzen

Zunächst hilft es, die Ergonomie des Lernplatzes zu verbessern. Dazu sollen Schreibtisch und Stuhl an die Größe des Kindes angepasst werden, damit es die Füße auf den Boden stellen und die Ellbogen rechtwinkelig am Tisch ablegen kann. Bildschirme sollen sich auf Augenhöhe befinden, um Nacken und Schultern zu schonen. Zusätzlich soll langes Sitzen dynamisch gestaltet werden. Zappeln, oft als störend empfunden, ist in Wirklichkeit ein natürlicher Bewegungsdrang, der die körperliche und geistige Entwicklung unterstützt. Am besten wird alle 10 Minuten die Haltung verändert, das entlastet die Rückenmuskulatur und beugt Verspannungen vor. Auch mal rittlings sitzen oder die Vokabeln im Liegen lernen, sorgen für starke Abwechslung. Ein Gymnastikball oder Stühle mit Wipp-/Pendelmechanik erlauben noch mehr Bewegungsfreiheit.

Praktische Übungen für Zwischendurch:

  1. Sitzend nach oben strecken: Langsam nach oben greifen wie an der Leiter, dabei werden auch die Bauchmuskeln angespannt. Der Rücken wird gestreckt und aufgerichtet. In maximaler Streckung dann die Position einige Sekunden halten.
  2. Schulterkreisen: Die Kreisbewegungen im Schultergelenk vorwärts und rückwärts lockern Nacken und Schultern. Dabei sollte der Kopf gerade gehalten werden, sodass auch der Rücken gestreckt wird.
  3. Froschhüpfen: In die Hocke gehen, mit den Händen abstützen und vorwärts hüpfen. Das stärkt die gesamte Rückenmuskulatur und regt den Kreislauf an.

Psychische Last

Auch seelische Belastungen wie Mobbing, Schulstress oder familiäre Konflikte können Verspannungen und Rückenschmerzen verursachen. Stress verstärkt das Schmerzempfinden und kann zu chronischen Beschwerden führen. Einfühlsame Gespräche und die Entlastung von hohen Erwartungen können helfen. Unterstützen Sie Ihr Kind liebevoll, ohne es zu überfordern – das nimmt ihm sprichwörtlich eine Last von den Schultern.

Wenn Schmerzen trotz aller Bemühungen über längere Zeit anhalten oder so stark sind, dass Ihr Kind weder am Sportunterricht teilnehmen noch spielen kann, ist ein Arztbesuch ratsam.