Beschreibung
1. Was ist Paracetamol Genericon 500 mg und wofür wird es angewendet?
Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten enthalten den schmerzstillenden und fiebersenkenden
Wirkstoff Paracetamol.
Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten werden angewendet bei:
• leichten bis mäßig starken Schmerzen (wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen)
• Fieber und Schmerzen bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Paracetamol Genericon 500 mg beachten?
Paracetamol Genericon 500 mg darf nicht eingenommen werden,
– wenn Sie allergisch gegen Paracetamol oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
– wenn Sie an einer schweren Beeinträchtigung der Leberfunktion leiden.
– wenn Sie an einer bestimmten erblich bedingten Stoffwechselstörung leiden (Mangel an
Glucose 6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel).
– wenn Sie chronisch alkoholkrank sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Paracetamol Genericon einnehmen,
– bei übermäßigem Alkoholgenuss (Verstärkung der leberschädigenden Wirkung).
– wenn Sie an einer Beeinträchtigung der Leberfunktion leiden, wie zum Beispiel
Leberentzündung oder einer angeborenen Erkrankung mit Gelbsucht (Gilbert-Syndrom).
– bei ausgeprägter Nierenfunktionsstörung.
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– bei chronischer Fehl- bzw. Unterernährung.
– bei Auftreten bestimmter Harnsteine (durch Vermehrung von Oxalsäure im Harn).
Da in diesen Fällen ärztliche Kontrolle während der Anwendung von Paracetamol Genericon 500 mg
Tabletten erforderlich ist, informieren Sie bitte gegebenenfalls den Arzt entsprechend.
Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass gleichzeitig
eingenommene Medikamente kein Paracetamol enthalten.
Eine Überschreitung der empfohlenen Dosis kann zu Nierenschäden und sehr schweren Leberschäden
führen. Die Gabe eines Gegenmittels muss dann so rasch wie möglich erfolgen (siehe Abschnitt 3).
Allgemeine Hinweise zu Schmerzmitteln:
Mögliche Begleiterkrankungen
Bei Weiterbestehen von Fieber, Anzeichen einer (Zweit-)Infektion oder Anhalten der Beschwerden
über mehr als drei Tage ist ärztliche Kontrolle erforderlich.
Schmerzmittelkopfschmerz
Bei längerem hoch dosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können
Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Nierenschädigung
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei
Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem
Risiko eines Nierenversagens führen.
Absetzen von Schmerzmitteln
Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosierten (nicht bestimmungsgemäßen) Gebrauch von
Schmerzmitteln können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und
vegetative Symptome (wie z.B. verstärktes Schwitzen, Schwindelgefühl, Zittern, Herzklopfen)
auftreten. Diese Beschwerden klingen innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme
von Schmerzmitteln unterbleiben, und die erneute Einnahme nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Einnahme von Paracetamol Genericon 500 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere
Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Es kann sein, dass sich Medikamente gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen.
Kombination von Paracetamol (dem Wirkstoff
in Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten) Mögliche Wechselwirkungen
Arzneimittel, die auf Grund ihrer
Eigenschaften einen Einfluss auf die Leber
Haben, wie z.B.: Tuberkulosemittel
(Rifampicin) oder Mittel gegen Epilepsie
Leberschädigung
Blutgerinnungshemmende Mittel
(„Antikoagulanzien“) wie zum Beispiel
Warfarin oder Fluindion
Die blutgerinnungshemmende Wirkung kann
bei länger dauernder Anwendung (mehr als
eine Woche) verstärkt werden.
Bestimmte Mittel gegen Schmerzen und
Fieber (Salicylamide) verzögerte Ausscheidung von Paracetamol
Bestimmtes Arzneimittel gegen Gicht
(Probenecid)
Der Abbau von Paracetamol kann
verlangsamt sein; die Dosis von Paracetamol
Genericon 500 mg soll daher verringert werden.
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Bestimmtes Antibiotikum = Arzneimittel
gegen Infektionen (Chloramphenicol)
Der Abbau des Antibiotikums kann verzögert
sein (verstärkte Nebenwirkungen möglich).
Bestimmtes Arzneimittel gegen eine HIVInfektion (Zidovudin)
Die Neigung zur verminderten Bildung weißer
Blutkörperchen (Neutropenie) wird verstärkt.
Paracetamol Genericon 500 mg sollte daher nur
nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit
Zidovudin eingenommen werden.
Bestimmtes Arzneimittel gegen MagenDarm-Geschwüre (Nizatidin) erhöhte Blutspiegel von Paracetamol im Körper
Bestimmtes Arzneimittel gegen MagenDarm-Beschwerden (Cisaprid)
steigert Verfügbarkeit von Paracetamol im
Körper
Bestimmtes Arzneimittel gegen Epilepsie
oder Depressionen (Lamotrigin) verminderte Verfügbarkeit von Lamotrigin
Arzneimittel zur Verzögerung der
Magenentleerung (z.B. Propanthelin)
Aufnahme und Wirkungseintritt von
Paracetamol können verzögert werden.
Arzneimittel, die zur Beschleunigung der
Magenentleerung führen (z.B.
Metoclopramid)
Aufnahme und Wirkungseintritt von
Paracetamol können beschleunigt werden.
Bestimmtes Mittel zur Senkung erhöhter
Blutfettwerte (Colestyramin)
Aufnahme und Wirksamkeit von
Paracetamol können verringert sein.
Alkohol
Leberschädigung (siehe Abschnitt 2. „Was
sollten Sie vor der Einnahme von Paracetamol
Genericon 500 mg Tabletten beachten?“)
Auswirkungen auf Laboruntersuchungen
Die Einnahme von Paracetamol kann Laboruntersuchungen, wie die Harnsäurebestimmung, sowie die
Blutzuckerbestimmung beeinflussen.
Einnahme von Paracetamol Genericon 500 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Während der Einnahme von Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten dürfen Sie keinen Alkohol
trinken.
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten sollten nur nach strenger Abwägung des Nutzen-RisikoVerhältnisses während der Schwangerschaft eingenommen werden. Über eine Anwendung
während der Schwangerschaft entscheidet daher Ihr Arzt.
Sie sollten Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten während der Schwangerschaft nicht über einen
längeren Zeitraum, in höheren Dosen oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln einnehmen, da
die Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.
Stillzeit
Paracetamol geht in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht
bekannt geworden sind, wird eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein.
Die Dosierung sollte jedoch möglichst niedrig und die Anwendungsdauer möglichst kurz gehalten
werden.
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Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Paracetamol, der Wirkstoff in Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten hat keinen Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Trotzdem ist nach
Einnahme eines Schmerzmittels wegen möglicher Nebenwirkungen immer Vorsicht geboten.
3. Wie ist Paracetamol Genericon 500 mg einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau
nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder
Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Prinzipiell sollten Schmerzmittel so gering wie für eine ausreichende Wirkung nötig ist, dosiert
werden, um das Risiko des Auftretens unerwünschter Wirkungen möglichst klein zu halten.
Der zeitliche Abstand zwischen zwei Einnahmen soll mindestens 6 Stunden betragen.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren (und mindestens 43 kg Körpergewicht):
1 Tablette bis höchstens 4-mal täglich.
Die Tageshöchstdosis von 4 Tabletten (entsprechend 2000 mg Paracetamol) darf nicht überschritten
werden.
Kinder ab dem vollendeten 6. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr
½ Tablette bis zu 3-mal täglich.
Kinder unter 6 Jahren
Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten sind nicht geeignet für Kinder unter 6 Jahren. Für sie stehen
geeignete andere Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Lassen Sie sich bitte diesbezüglich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Ältere Patienten (ab 65 Jahre)
Es ist keine spezielle Dosisanpassung auf Grund des Alters erforderlich. Im Fall von Untergewicht
und Organfunktionsstörungen bitte entsprechende Hinweise beachten.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom (eine angeborene Erkrankung)
muss die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall (=der Zeitabstand zwischen 2 Einnahmen)
verlängert werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei schwerer Nierenfunktionsstörung muss ein Dosisintervall (=der Zeitabstand zwischen 2
Einnahmen) von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.
Art und Dauer der Anwendung
Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) einnehmen.
Die Anwendungsdauer soll auf die Erkrankungsdauer beschränkt werden.
Falls die Beschwerden länger als 3 Tage anhalten, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Wenn Sie eine größere Menge Paracetamol Genericon 500 mg eingenommen haben, als Sie
sollten
Um das Risiko einer Überdosierung zu verhindern, muss sichergestellt werden, dass andere
gleichzeitig angewendete Arzneimittel kein Paracetamol enthalten!
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Bei einer Überdosierung treten im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden Beschwerden wie Übelkeit,
Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blässe und Bauchschmerzen auf.
Ein Vergiftungsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit
Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehl- bzw. Unterernährung und bei
gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die eine Wirkung auf die Leberfunktion haben.
Wenn Sie eine größere Menge Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten eingenommen haben als
empfohlen, rufen Sie unverzüglich einen Arzt zu Hilfe!
Für Ärzte: Informationen zur Behandlung einer Überdosierung mit Paracetamol sind
am Ende dieser Gebrauchsinformation zu finden!
Wenn Sie die Einnahme von Paracetamol Genericon 500 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige vergessen haben. Nehmen Sie die
nächste Dosis zur üblichen Zeit ein.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Folgende Nebenwirkungen können auftreten:
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000): Anstieg bestimmter Leberwerte,
Überempfindlichkeitsreaktion mit Hautrötung, Nesselausschlag, eventuell verbunden mit einem
Temperaturanstieg und Schleimhautläsionen.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000, einschließlich Einzelfälle): Veränderungen
des Blutbildes (Verminderung aller Blutzellen, Verminderung der Anzahl von Blutplättchen, oder
starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), bestimmte Störung des roten Blutfarbstoffes
(Methämoglobinämie), bei empfindlichen Personen asthmaartige Verengung der Atemwege,
Überempfindlichkeitsreaktionen von einfacher Hautrötung oder Urtikaria (Nesselausschlag) bis hin
zur Schockreaktion mit Kreislaufversagen, schwerwiegende Hautreaktionen.
Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Atembeschwerden, Hautreaktion)
dürfen Paracetamol Genericon 500 mg Tabletten nicht nochmals eingenommen werden, und es ist
sofort ein Arzt um Rat zu fragen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch
für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe Angaben weiter unten). Indem Sie
Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit
dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
AT-1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
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5. Wie ist Paracetamol Genericon 500 mg aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nicht über 25 °C lagern.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr
verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzen Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Paracetamol Genericon 500 mg enthält
– Der Wirkstoff ist: Paracetamol. Jede Tablette enthält 500 mg Paracetamol.
– Die sonstigen Bestandteile sind: Polyvinylpyrrolidon, hochdisperses Siliciumdioxid,
Magnesiumstearat, Carboxymethylstärke-Natrium.
Wie Paracetamol Genericon 500 mg aussieht und Inhalt der Packung
Die Tabletten sind weiß, rund und weisen eine Kreuzbruchkerbe auf.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Die Tabletten sind in Aluminium/Polyvinylchlorid-Blister verpackt, die in eine Faltschachtel
eingeschoben sind.
Originalpackungen mit 10 und 20 Stück.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H
A-8054 Graz
E-Mail: genericon@genericon.at
Hersteller
Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., A-8054 Graz
G.L. Pharma GmbH, A-8502 Lannach
Zulassungsnummer: 1-18726
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2014.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überdosierung
Symptome
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit
Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehl- bzw. Unterernährung und bei
gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen.
In diesen Fällen kann eine Überdosierung zum Tod führen.
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In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe
und Bauchschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es
bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.
Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit
140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen
irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und
Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang,
führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen (AST, ALT),
Laktatdehydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit
beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der
Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein
Maximum.
Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter
Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung
mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Myokardanomalien und Pankreatitis.
Therapie
• intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren schon bei Verdacht
• Dialyse
• Bestimmungen des Plasmaspiegels
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse
Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z.B. N-Acetylcystein sinnvoll.
N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In
diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme.
Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden.
Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich
nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der
Intensivmedizin.